In seiner Wahlanalyse stellte Prof. Dr. Dr. hc. Oberreuter zu Beginn zwei Gegebenheiten an den Anfang:
„Diese Bundestagswahl hat keinen Gewinner hervorgebracht.“ „Die Regierung führt, wer Mehrheiten zusammenbringt.“
Das Wahlergebnis vom 19. September ist ein deutlicher Indikator für das seit mehreren Jahren zu beobachtende Zerbröseln der Volksparteien. Zählt man die Wahlergebnisse der beiden großen Volksparteien zusammen, erreichen diese nicht mehr die 50% Marke. Es gibt deutlich unterschiedliche Wahlergebnisse, sowohl im Norden und Süden Deutschlands, als auch in West- und Ostdeutschland. Es wird nach dieser Wahl nicht einfach sein, eine stabile Koalition auf den Weg zu bringen. Prof. Dr. Oberreuter vermisste im Wahlkampf die anstehenden Zukunftsthemen in Wirtschafts-, Außen- und Sicherheitspolitik. Abschließend verdeutlichte er die Wahlergebnisse bei den Jungwählern und –wählerinnen, die vor allem die „Grünen“ (23%) und die FDP (21%) gewählt haben. Bei den über 60jährigen überwiegen nach wie vor die Volksparteien. Im Anschluss an seine Analyse ging Prof. Dr. Oberreuter ausführlich auf die Fragen der Zuhörenden ein.