Nachdem zum 1. Januar 2023 die neue europäische Richtlinie zur Regulierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in Kraft getreten ist und ab dem Jahresbeginn 2024 auch kleine und mittlere Unternehmen in der Europäischen Union beschäftigen wird, war kein geringerer als Georg Lanfermann, der Präsident des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DSRC) e.V. zur 55. BBA Round Table Diskussionsrunde geladen, um mit den Teilnehmern über die neue Ära der Nachhaltigkeitsberichtserstattung zu diskutieren. In seinem Impuls ging der Präsident des DSRC zunächst auf internationale Standardisierungsbewegungen ein, die die Überarbeitung der seit 2014 bestehenden EU-Richtlinie zur Regulierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung notwendig machten. „Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive sollen Nachhaltigkeitsinformationen bezogen auf die Umwelt, Soziales und Governance vor allem an Standardisierung, Vergleichbarkeit und Digitalisierung gewinnen“, erklärte Georg Lanfermann. Weiterhin sei das Ziel der neuen Reglementierung, europäische Unternehmen auf mögliche negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit zu sensibilisieren, um die Verletzung von Menschenrechten und die Schädigung der Umwelt innerhalb ihrer Wertschöpfungsketten in der Europäischen Union und darüber hinaus zu vermeiden. Der Experte für Nachhaltigkeitsberichtserstattung, der im Rahmen seiner Tätigkeit für die EFRAG, in den Gestaltungsprozess der neuen EU-Richtlinie involviert war, erklärte den Teilnehmern zudem, welche branchenübergreifenden und sektorspezifischen Reportingstandards künftig in der Berichterstattung von Unternehmen aufgegriffen werden müssen.

Im Nachgang erfolgte eine spannende Diskussion mit dem Referenten, wobei es u.a. um Risikofrüherkennungsstandards und die künftige Abfrage von Nachhaltigkeitsinformationen von Banken und Versicherungen ging.